Veröffentlichter Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung vom 20. August 2011 zum Artikel „Nichts zu verlieren. Die Randalierer in Großbritannien haben die Hoffnung auf Veränderung aufgegeben — Reaktionen zu den Unruhen“
England ist immer noch eine Klassengesellschaft. Dass die Jugendlichen diese aufbrechen wollen, ist verständlich: Sie sind ganz unten und haben keine Chance, auf eine Eliteschule zu kommen. Der Vergleich mit den Jugendrebellionen in den arabischen Ländern ist durchaus richtig. Die englischen Jugendlichen sind offenbar nicht mehr so sehr im feudalen Stockholmsyndrom gefangen wie ihre Eltern – und die deutschen Medien.
Ich würde sehr gerne etwas anderes über England erfahren als Details über das Liebes- und Eheleben der Windsors. Die Jugendlichen müssen erst ungemütlich werden, bis sie es in die Medien schaffen, während ich mit den Lebensdetails vom schicken William und ungehobelten Harry unentwegt belästigt werde. Es interessiert mich nicht.