Veröffentlichter Leserbrief in der Süddeutschen Zeitung vom 23. Mai 2014 zum Artikel „Geben und Nehmen“
Obwohl im Transplantationsgesetz die Pflicht zur umfassenden und ergebnisoffenen Aufklärung der Bevölkerung über die Organspende angeordnet ist, findet sie nicht statt („Geben und Nehmen“, 10. Mai). Es werden nach wie vor nur die Werbebotschaften der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) verbreitet. Bei der Organspende geht es um das Milliardengeschäft mit den Immunsuppressiva. Dass hierfür an die „Nächstenliebe“ der Bürger appelliert wird, ist für mich der Gipfel der Verworfenheit – und alle gesellschaftsrelevanten Kräfte machen hier mit. Ginge es der DSO und ihren Finanziers, der Pharmaindustrie, wirklich um Todkranke, die zu retten sind, könnten die Herrschaften damit anfangen, sich um die Hygiene in den Krankenhäusern zu kümmern. Da könnten sie jedes Jahr ganz schnell etwa 20 000 Leben retten. Allerdings würde das etwas kosten.